10 Jahre Förderkreis Hospiz Kinzigtal
Eine segensreiche Einrichtung für die Region
Infoveranstaltung in Gelnhausen stellt spezielle Therapieformen vor /
Vorstandsteam um Rolf Heggen wird bei der Mitgliederversammlung bestätigt
Anlässlich seines zehnjährigen Bestehens lud der Förderkreis Hospiz Kinzigtal e.V. seine Mitglieder und Unterstützer zu einer Infoveranstaltung vor der anschließenden turnusmäßigen Mitgliederversammlung ins Main-Kinzig-Forum nach Gelnhausen ein. Dabei wurden der Öffentlichkeit erstmals auch spezielle Therapieformen für die Gäste im Gelnhäuser Hospiz vorgestellt.
Landrat Thorsten Stolz: Segensreiche Einrichtung für die Menschen unserer Region
Der Förderkreis-Vorsitzende Rolf Heggen betonte, dass für ihn die zehn Jahre wie im Flug vorübergezogen seien. Und er bedankte sich vor allem bei den Verantwortlichen des Main-Kinzig-Kreises, dem damaligen Landrat Erich Pipa und der Ersten Kreisbeigeordneten Susanne Simmler, dem damaligen Gelnhäuser Bürgermeister Thorsten Stolz sowie dem Vorsitzenden des Caritasverband für die Diözese Fulda, Ansgar Erb, die mit ihrer Unterstützung das kleine Wunder von der schnellen Umsetzung des Förderkreisziels – Errichtung eines Hospizes – ermöglicht hätten.
Im Barbarossasaal blickten Heggen und der stellvertretende Vorsitzende Eugen Glöckner auch auf den Januar 2014 zurück, als sie in einem Gelnhäuser Restaurant mit den Initiatorinnen für die Idee eines Hospizes im Altkreis Gelnhausen, Hannelore Koperski, Olga von Lilienfeld-Toal, Stefanie Ross und Elfriede Seipp, darüber sprachen, wie deren Idee Realität werden könnte. Schnell war die Gründung eines Fördervereins beschlossen und der künftige Vorsitzende gefunden: Rolf Heggen. In diesem Tempo ging es weiter. „Drei Jahre von der Ideenfindung bis zur Einweihung des Hospizes ist eine Rekordzeit“, stellte Ansgar Erb fest, seit 2017 auch Geschäftsführer des Trägers des Hospizes, der gemeinnützigen Hospizgesellschaft St. Elisabeth Kinzigtal in Gelnhausen.
Auch Landrat Thorsten Stolz gratulierte persönlich zum Jubiläum und betonte unter anderem: „Das Hospiz in Gelnhausen, in der Mitte des Main-Kinzig-Kreises, ist eine absolut segensreiche Einrichtung für die Menschen in unserer Region.“ Stolz dankte dem Förderkreis-Vorstand: „Es braucht nicht nur die Idee und die Förderer, sondern auch einen Menschen, der den Hut aufhat.“
Gerald Helfrich: Eine bravouröse Leistung
Als stellvertretender Vorsitzender der Bürgermeister-Kreisversammlung unterstrich der Gründauer Bürgermeister Gerald Helfrich „dass es einer neuen Institution gelungen ist, alle 29 Kommunen des Main-Kinzig-Kreises als Mitglieder unter ein Dach zu bekommen. Das ist eine bravouröse Leistung.“ Und Förderkreis-Beiratsmitglied Prof. Dr. Holger Kaesemann bestätigte: „Vielen stand bei dieser Geschwindigkeit, die der Förderkreis vorlegte, der Mund offen.“ Der Hospizexperte gab auch nachdenkliche Worte mit auf den Weg. Als Bereich der Pflege sei auch die Hospizarbeit auf eine „gesamtgesellschaftliche Haltungsänderung“ angewiesen. Die Alten, Schwachen und Sterbenden gehörten zur Gesellschaft und entsprechend mitgedacht. Kaesemann findet: „Die Aufgaben werden dem Förderkreis nicht ausgehen!“
Musik- und Hundetherapie für die Hospizgäste
Der Förderkreis schließt mit Spendengeldern und den Beiträgen von inzwischen 609 Mitgliedern die bundesweit vorgegebene fünfprozentige Deckungslücke der Hospizarbeit und ermöglicht darüber hinaus besondere Anschaffungen und Leistungen für die Hospizgäste. Dazu gehören Therapieformen unter dem Leitgedanken: „In einem Hospiz geht es nicht darum, dem Leben mehr Tage, sondern den letzten Tagen mehr Leben zu geben“. Musiktherapeutin Silke Knoll gab im Main-Kinzig-Forum daher genauso einen Einblick in ihre psychosoziale Arbeit für schwerstkranke Menschen im Hospiz wie das Therapie-Begleithunde-Team der Malteser aus Aschaffenburg mit fünf vierbeinigen Therapeuten. Annette Böhmer, Leiterin der Arbeitsgemeinschaft Hospizdienst, berichtete von der Ausbildung zur ehrenamtlichen Hospizhilfe und unterstrich die angenehme Atmosphäre im Hospiz St. Elisabeth Kinzigtal in der Gelnhäuser Holzgasse, für die vor allem Hospizleiter Frank Hieret verantwortlich zeichne.
Rolf Heggen erneut zum Vorsitzenden gewählt
Im Anschluss an die Infoveranstaltung fand die jährliche Mitgliederversammlung des Förderkreises statt, bei der diesmal Vorstandswahlen anstanden. Dabei wurde der Linsengerichter Rolf Heggen erneut für zwei Jahre als Vorsitzender gewählt. Genauso einstimmig bestätigten die Mitglieder die bisherigen Vorstandsmitglieder in ihren Ämtern: Eugen Glöckner (Gelnhausen) wurde als Stellvertreter wiedergewählt, Claudia Schaal (Linsengericht) als Schatzmeisterin, Oliver Kauer-Berk (Gelnhausen) als Schriftführer sowie Hospizleiter Frank Hieret als Beisitzer.
Das im Mai 2017 eröffnete Hospiz St. Elisabeth war 2023 fast komplett ausgelastet, wie Hieret berichtete. Das Durchschnittsalter der Gäste betrug 72,6 Jahre, die durchschnittliche Verweildauer im Hospiz 18 Tage. Schatzmeisterin Schaal konnte wieder sehr gute Zahlen vorstellen. Der Förderkreis unterstützt die Hospizarbeit in Gelnhausen mit rund 100.000 Euro im Jahr und ist solide finanziert.